Diese Grundfrage nahmen wir zum Anlass Ort und Programm auf ihre Synergien hin zu betrachten. Ähnlich einem Ökoton entsteht für uns aus dieser Kombination des Ruralen und Urbanen ein ganz eigener Lebensraum mit besonderen Typologien in der Architektur und in den Freiräumen, die ihre Basis im Ortstypischen haben. Ein ländlich urbanes Quartier befriedigt den Wunsch nach Individualität und Rückzugsorten ebenso wie jenen nach Gemeinschaft und Austausch. Nicht das generische Einfamilienhausgebiet sondern ein Quartier mit Ortsidentität und Qualität zu entwickeln war unser Ziel. Ein Quartier, das einen Namen trägt, identifizierbar ist und eine dem Ort entsprechende bauliche wie atmosphärische Dichte entwickelt: Die Dornstädter Höfe
Basis des Entwurfs ist die Identifizierung von bestehenden Qualitäten, die in einer sogenannten Schatzkarte zusammengefasst sind. Diese Schatzkarte beschreibt Elemente, die den Ort charakterisieren und in seiner Entwicklung bedeutsam waren. Diese Elemente werden möglichst erhalten und weiterentwickelt bzw. neu interpretiert. Ein sensibler Umgang mit Freiraumelementen, wie dem ortsprägenden Baumbestand oder der Obstbaumwiese, aber auch die Wiederinwertsetzung von Orten, wie der Kirche oder den Friedhöfen sind dabei selbstverständlich.
Die Schatzkarte wurde ergänzt durch Überlegungen zu ortsspezifische Bautypen und Freiräumen. Die identifizierten Bautypen der Region Hofstelle mit Hofhaus, Scheune, Stall und Silo sowie den entsprechenden Freiräumen Hof, Garten, Wiese und Feld bilden die Basis des Entwurfs auf der städtebaulichen, architektonischen und freiraumplanerischen Ebene. Sie bieten Ansatzpunkte für die Entwicklung eines ländlich urbanen Quartiers aus der Modifizierung und Weiterentwicklung durch die Konfrontation mit dem urbanen Lebensstil der Bewohner. Aus dieser Kombination entstehen neue Typologien, die sich aus dem Kontext heraus entwickeln. Gelingt es ein ablesbares Quartier mit hoher Gestaltqualität und Ensemblewirkung zu entwickeln, ist dies die Basis, für eine langfristige Werthaltigkeit und Qualität.
Die städtebauliche Grundordnung aus Hofstellen, Dorfboden und Saum bildet eine robuste und qualitätsvolle Struktur für das Quartier. Diese drei Elemente bieten die gewünschte Bandbreite von öffentlichen, gemeinschaftlichen und privaten Räumen in den Freiräumen wie der Architektur. Das Quartier ist in Phasen entwickelbar und bietet Spielraum durch die Ordnung in Höfen. Eine programmatische und typologische Bandbreite sowie unterschiedliche Miet- und Eigentumsmodelle sind möglich.
Auf einer Hofstelle bilden die Gebäude einen Innenhof für die Hofgemeinschaft aus und artikulieren den Hof nach außen. Der Eingang in den Hof wird durch einen Rücksprung besonders betont. Bestehende Bäume werden behutsam integriert und raumwirkend inszeniert. Die Gebäude bilden eine Nachbarschaft aus, die sich den gemeinschaftlichen Innenhof teilt und entsprechend ihrer Bedürfnisse gestaltet. Innerhalb der Hofstellen ist eine große Varianz an architektonischen Typologien und Wohnformen möglich. Die gezeigte Bebauung ist hierfür ein Vorschlag. Wichtig sind die Schwellenbereiche zwischen den gemeinschaftlichen und privaten Flächen. Die Neuinterpretation der ortstypischen Bautypen Hofhaus, Scheune, Stall und Silo erlaubt vielfältigste Wohnformen von Geschosswohnungen in unterschiedlichsten Größen, Maisonetten und erdgebundenem Wohnen. Sondernutzungen wie ein Schulhof, Pflegehof und Werkhof ergänzen die im Wesentlichen der Wohnnutzung vorbehaltenen Wohnhöfe. Die Vergabe und Entwicklung der Höfe kann durch Konzeptvergabe bevorzugt an Baugruppen oder kleine Genossenschaften erfolgen um dadurch die Möglichkeit zu geben, das Quartier aktiv mitzugestalten.
Der Dorfboden ist als Ort für alle als shared space ausgebildet und dient sowohl als Fahrgasse als auch Aufenthalts- und Spielfläche. Aus dem Dorfboden sind Stellplätze für car-sharing, bikesharing (Elektrofahrräder), Gästeparkplätze und Kurzparker angeordnet. Öffentlichere Programme in den Gebäuden am Dorfboden profitieren von der guten Erschließung, Lagegunst und Sichtbarkeit und könnten hier das Wohnen ergänzen. Vom Dorfboden aus führen Feldwege in den grünen Saum und weiter in die Landschaft. Im Norden schlagen wir eine Quartiersgarage vor, welche von allen Höfen genutzt werden kann.
Der grüne Saum umfasst und definiert das Quartier nach Außen, flankiert von Feldwegen um das Quartier. Auch hier wird der Baumbestand weitgehend erhalten und ergänzt. Im grünen Saum befinden sich die privaten Gärten der Hofstellen. Diese ergänzen als Freiflächen die Hofinnenbereiche, Loggien und Dachterrassen. Sie bieten die Möglichkeit für interessierte Bewohner Obst, Blumen und Gemüse anzubauen. Die Gärten können eingefriedet sein und sind eingebettet in Wiesenflächen, die durch Trampelpfade durchzogen sind. Innerhalb der Wiesenflächen finden naturnahe Spielgeräte für Kinder ihren Platz. Der grüne Saum weitet sich zwischen den Hofstellen bis zum Dorfboden und verbindet mittels der Feldwege in die Landschaft.
Studio Urbane Strategien GmbH
Leipziger Platz 2
70197 Stuttgart
Prof. Dr. Martina Baum
Vertr.-Prof. Dipl.-Ing. Markus Vogl
Freie Architekten & Stadtplaner BDA
info@studiourbanestrategien.com
Tel. 0711 31 55 03 93
Universität Stuttgart, SuE: Lehrstuhl für Stadtplanung und Entwerfen
Diese Grundfrage nahmen wir zum Anlass Ort und Programm auf ihre Synergien hin zu betrachten. Ähnlich einem Ökoton entsteht für uns aus dieser Kombination des Ruralen und Urbanen ein ganz eigener Lebensraum mit besonderen Typologien in der Architektur und in den Freiräumen, die ihre Basis im Ortstypischen haben. Ein ländlich urbanes Quartier befriedigt den Wunsch nach Individualität und Rückzugsorten ebenso wie jenen nach Gemeinschaft und Austausch. Nicht das generische Einfamilienhausgebiet sondern ein Quartier mit Ortsidentität und Qualität zu entwickeln war unser Ziel. Ein Quartier, das einen Namen trägt, identifizierbar ist und eine dem Ort entsprechende bauliche wie atmosphärische Dichte entwickelt: Die Dornstädter Höfe
Basis des Entwurfs ist die Identifizierung von bestehenden Qualitäten, die in einer sogenannten Schatzkarte zusammengefasst sind. Diese Schatzkarte beschreibt Elemente, die den Ort charakterisieren und in seiner Entwicklung bedeutsam waren. Diese Elemente werden möglichst erhalten und weiterentwickelt bzw. neu interpretiert. Ein sensibler Umgang mit Freiraumelementen, wie dem ortsprägenden Baumbestand oder der Obstbaumwiese, aber auch die Wiederinwertsetzung von Orten, wie der Kirche oder den Friedhöfen sind dabei selbstverständlich.
Die Schatzkarte wurde ergänzt durch Überlegungen zu ortsspezifische Bautypen und Freiräumen. Die identifizierten Bautypen der Region Hofstelle mit Hofhaus, Scheune, Stall und Silo sowie den entsprechenden Freiräumen Hof, Garten, Wiese und Feld bilden die Basis des Entwurfs auf der städtebaulichen, architektonischen und freiraumplanerischen Ebene. Sie bieten Ansatzpunkte für die Entwicklung eines ländlich urbanen Quartiers aus der Modifizierung und Weiterentwicklung durch die Konfrontation mit dem urbanen Lebensstil der Bewohner. Aus dieser Kombination entstehen neue Typologien, die sich aus dem Kontext heraus entwickeln. Gelingt es ein ablesbares Quartier mit hoher Gestaltqualität und Ensemblewirkung zu entwickeln, ist dies die Basis, für eine langfristige Werthaltigkeit und Qualität.
Die städtebauliche Grundordnung aus Hofstellen, Dorfboden und Saum bildet eine robuste und qualitätsvolle Struktur für das Quartier. Diese drei Elemente bieten die gewünschte Bandbreite von öffentlichen, gemeinschaftlichen und privaten Räumen in den Freiräumen wie der Architektur. Das Quartier ist in Phasen entwickelbar und bietet Spielraum durch die Ordnung in Höfen. Eine programmatische und typologische Bandbreite sowie unterschiedliche Miet- und Eigentumsmodelle sind möglich.
Auf einer Hofstelle bilden die Gebäude einen Innenhof für die Hofgemeinschaft aus und artikulieren den Hof nach außen. Der Eingang in den Hof wird durch einen Rücksprung besonders betont. Bestehende Bäume werden behutsam integriert und raumwirkend inszeniert. Die Gebäude bilden eine Nachbarschaft aus, die sich den gemeinschaftlichen Innenhof teilt und entsprechend ihrer Bedürfnisse gestaltet. Innerhalb der Hofstellen ist eine große Varianz an architektonischen Typologien und Wohnformen möglich. Die gezeigte Bebauung ist hierfür ein Vorschlag. Wichtig sind die Schwellenbereiche zwischen den gemeinschaftlichen und privaten Flächen. Die Neuinterpretation der ortstypischen Bautypen Hofhaus, Scheune, Stall und Silo erlaubt vielfältigste Wohnformen von Geschosswohnungen in unterschiedlichsten Größen, Maisonetten und erdgebundenem Wohnen. Sondernutzungen wie ein Schulhof, Pflegehof und Werkhof ergänzen die im Wesentlichen der Wohnnutzung vorbehaltenen Wohnhöfe. Die Vergabe und Entwicklung der Höfe kann durch Konzeptvergabe bevorzugt an Baugruppen oder kleine Genossenschaften erfolgen um dadurch die Möglichkeit zu geben, das Quartier aktiv mitzugestalten.
Der Dorfboden ist als Ort für alle als shared space ausgebildet und dient sowohl als Fahrgasse als auch Aufenthalts- und Spielfläche. Aus dem Dorfboden sind Stellplätze für car-sharing, bikesharing (Elektrofahrräder), Gästeparkplätze und Kurzparker angeordnet. Öffentlichere Programme in den Gebäuden am Dorfboden profitieren von der guten Erschließung, Lagegunst und Sichtbarkeit und könnten hier das Wohnen ergänzen. Vom Dorfboden aus führen Feldwege in den grünen Saum und weiter in die Landschaft. Im Norden schlagen wir eine Quartiersgarage vor, welche von allen Höfen genutzt werden kann.
Der grüne Saum umfasst und definiert das Quartier nach Außen, flankiert von Feldwegen um das Quartier. Auch hier wird der Baumbestand weitgehend erhalten und ergänzt. Im grünen Saum befinden sich die privaten Gärten der Hofstellen. Diese ergänzen als Freiflächen die Hofinnenbereiche, Loggien und Dachterrassen. Sie bieten die Möglichkeit für interessierte Bewohner Obst, Blumen und Gemüse anzubauen. Die Gärten können eingefriedet sein und sind eingebettet in Wiesenflächen, die durch Trampelpfade durchzogen sind. Innerhalb der Wiesenflächen finden naturnahe Spielgeräte für Kinder ihren Platz. Der grüne Saum weitet sich zwischen den Hofstellen bis zum Dorfboden und verbindet mittels der Feldwege in die Landschaft.
Studio Urbane Strategien GmbH
Leipziger Platz 2
70197 Stuttgart
Prof. Dr. Martina Baum
Vertr.-Prof. Dipl.-Ing. Markus Vogl
Freie Architekten & Stadtplaner BDA
info@studiourbanestrategien.com
Tel. 0711 31 55 03 93
Universität Stuttgart, SuE: Lehrstuhl für Stadtplanung und Entwerfen