Mit der Quartiersentwicklung Jettenhauser Esch wird eine ca. 5ha große Fläche für die Siedlungsentwicklung umgewidmet und es entsteht Wohnraum für ca. 880 Personen. Das neue Quartier in den Stadtteil Jettenhausen verträglich zu integrieren, eine neue qualitätsvolle Nachbarschaft hinzuzufügen und Potenziale aus dieser Entwicklungsmaßnahme für den gesamten Stadtteil zu ziehen, muss in diesem Sinne das Angebot an die Stadtgesellschaft sein: Das Quartier Jettenhauser Esch räumlich und typologisch verankert im Stadtteil, ein Ort mit Identität und Atmosphäre, welcher die Wünsche nach Individualität und Gemeinschaft gleichermaßen befriedigt. Dies sind die tragenden Ideen des Entwurfs. Selbstverständliche Grundlagen sind dabei ein sorgsamer Umgang mit Ressourcen und Flächen sowie eine behutsame Nachverdichtung des Stadtteils mit einer angemessenen Dichte. Ebenso wird eine Nachbarschaft entwickelt, die den sozialen Querschnitt nicht nur abbildet, sondern auch Raum gibt, Mischung und Austausch zu leben.
Der Entwurf schlägt hierzu eine städtebauliche Setzung vor, die ihre Typologien (Punkt, Zeile und Flachbau) aus dem Umfeld schöpft, aber aus diesen einen gemeinschaftlichen Raum – die Wohngasse – ausbildet. Drei Wohngassen formieren sich zum neuen Quartier Jettenhauser Esch und spannen sich in Ost-West- Ausrichtung auf, eingebettet in einen großzügigen Freiraum. Durch die städtebauliche Verdichtung innerhalb der Wohngassen entsteht ein Kontrast zwischen Gassen und landschaftlichem Freiraum dazwischen. Diese Ausdifferenzierung der Freiraumqualitäten führt zu einer doppelten Stärkung: Nach Innen entstehen starke Nachbarschaften mit einer hohen sozialräumlichen Aneignungsqualität. Nach Außen entstehen großzügige, parkartige Freiräume, die mit unmittelbarer Erholungsfunktion die Wohnqualität steigern und Raum für Biotope und Retentionsflächen schaffen. Die drei Wohngassen werden in die Topografie des Hangs eingesetzt und besetzen drei unterschiedliche Höhenniveaus. In Nord-Süd-Richtung durchzieht eine öffentliche Wegeverbindung mit Platzaufweitungen die Wohngassen, vermittelt zwischen den Höhenniveaus und verbindet das neue Quartier mit dem Kontext.
Die Wohngassen sind die räumliche Basis für die Idee des Zusammenlebens in einer Nachbarschaft. Der Bewohner/in ist Teil einer gemeinschaftlichen Wohngasse, das eigene Haus / die eigene Wohnung liegen an dieser. Die Wohngasse bildet einen Zwischenbereich zwischen den Sphären des Öffentlichen und Privaten. Sie ist Gemeingut der Gassenbewohner, Ort des Transits und Aufenthalts gleichermaßen. Sie ist klar identifizierbar und trägt einen Namen. Eine ablesbare Zonierung in der städtebaulichen Setzung und der Gestaltung der Gasse ist dabei die Basis für Raumaneignung und Übernahme von Raumverantwortung.
Die vorgeschlagenen Wohnungsbauten greifen die Typologien und Höhen aus der Umgebung auf und organisieren sie um eine Wohngasse. Die städtebauliche Grundsetzung der drei Wohngassen wird durch die in offener Bauweise gesetzten Gebäude räumlich definiert. Nach Außen sind die Wohngassen klar in ihrer Kontur ablesbar, die Gebäude bilden eine Fassade zum umgebenden Freiraum aus, Loggien gliedern die Fassaden der Geschosswohnungsbauten und bieten private Freiräume. Nach Innen ergeben sich vielfältige Raumwirkungen durch die Zuschnitte der Gassen, unterschiedliche Gebäudehöhen, Vorzonen und Balkone der Geschosswohnungsbauten.
Aus den drei Grundtypologien Zeile, Punkt, Flachbau werden Gebäude entwickelt, welche den geforderten Wohnungsmix selbstverständlich aufnehmen können. Durch die Mischung aus Geschosswohnungsbau in Zeilen und Punkten sowie erdgebundenem Wohnen in Flachbauten entsteht nicht nur ein Angebotsmix, sondern wird auch ein sozialer Querschnitt in der Wohngasse möglich. Nicht Nebeneinander sondern Miteinander Leben ist die Vision, im Sinne einer sozialen Nachhaltigkeit.
Während innerhalb der drei Wohngassen geschützte Situationen entstehen, bindet ein zentral verlaufender öffentlicher Raum das neue Quartier zusammen. Die Verbindung spannt sich auf zwischen der neuen Parkanlage im Süden und der Stadtteilmitte im Norden. Es entsteht eine abwechslungsreiche Raumfolge aus Wege- und Platzräumen. Der Fußgänger durchquert die Wohngassen und den umgebenden Freiraum und erlebt somit unterschiedliche Raumqualitäten. Der notwendige Weg wird zur Einladung für den Aufenthalt.
Die drei Wohngassen sind in einen umgebenden Freiraum eingebettet. Das vermeintliche Abstandsgrün wird als Freiraum mit ökologischem und sozialem Mehrwert interpretiert, von dem alle profitieren. Der Freiraum ist wie der zentrale öffentliche Raum ein Beitrag des neuen Quartiers für den gesamten Stadtteil und verdeutlicht die räumlichen Potenziale und Möglichkeiten, die aus einer sensiblen baulichen Verdichtung und Gemeinschaftsbildung heraus entstehen können.
Studio Urbane Strategien GmbH
Leipziger Platz 2
70197 Stuttgart
Prof. Dr. Martina Baum
Vertr.-Prof. Dipl.-Ing. Markus Vogl
Freie Architekten & Stadtplaner BDA
info@studiourbanestrategien.com
Tel. 0711 31 55 03 93
Universität Stuttgart, SuE: Lehrstuhl für Stadtplanung und Entwerfen
Mit der Quartiersentwicklung Jettenhauser Esch wird eine ca. 5ha große Fläche für die Siedlungsentwicklung umgewidmet und es entsteht Wohnraum für ca. 880 Personen. Das neue Quartier in den Stadtteil Jettenhausen verträglich zu integrieren, eine neue qualitätsvolle Nachbarschaft hinzuzufügen und Potenziale aus dieser Entwicklungsmaßnahme für den gesamten Stadtteil zu ziehen, muss in diesem Sinne das Angebot an die Stadtgesellschaft sein: Das Quartier Jettenhauser Esch räumlich und typologisch verankert im Stadtteil, ein Ort mit Identität und Atmosphäre, welcher die Wünsche nach Individualität und Gemeinschaft gleichermaßen befriedigt. Dies sind die tragenden Ideen des Entwurfs. Selbstverständliche Grundlagen sind dabei ein sorgsamer Umgang mit Ressourcen und Flächen sowie eine behutsame Nachverdichtung des Stadtteils mit einer angemessenen Dichte. Ebenso wird eine Nachbarschaft entwickelt, die den sozialen Querschnitt nicht nur abbildet, sondern auch Raum gibt, Mischung und Austausch zu leben.
Der Entwurf schlägt hierzu eine städtebauliche Setzung vor, die ihre Typologien (Punkt, Zeile und Flachbau) aus dem Umfeld schöpft, aber aus diesen einen gemeinschaftlichen Raum – die Wohngasse – ausbildet. Drei Wohngassen formieren sich zum neuen Quartier Jettenhauser Esch und spannen sich in Ost-West- Ausrichtung auf, eingebettet in einen großzügigen Freiraum. Durch die städtebauliche Verdichtung innerhalb der Wohngassen entsteht ein Kontrast zwischen Gassen und landschaftlichem Freiraum dazwischen. Diese Ausdifferenzierung der Freiraumqualitäten führt zu einer doppelten Stärkung: Nach Innen entstehen starke Nachbarschaften mit einer hohen sozialräumlichen Aneignungsqualität. Nach Außen entstehen großzügige, parkartige Freiräume, die mit unmittelbarer Erholungsfunktion die Wohnqualität steigern und Raum für Biotope und Retentionsflächen schaffen. Die drei Wohngassen werden in die Topografie des Hangs eingesetzt und besetzen drei unterschiedliche Höhenniveaus. In Nord-Süd-Richtung durchzieht eine öffentliche Wegeverbindung mit Platzaufweitungen die Wohngassen, vermittelt zwischen den Höhenniveaus und verbindet das neue Quartier mit dem Kontext.
Die Wohngassen sind die räumliche Basis für die Idee des Zusammenlebens in einer Nachbarschaft. Der Bewohner/in ist Teil einer gemeinschaftlichen Wohngasse, das eigene Haus / die eigene Wohnung liegen an dieser. Die Wohngasse bildet einen Zwischenbereich zwischen den Sphären des Öffentlichen und Privaten. Sie ist Gemeingut der Gassenbewohner, Ort des Transits und Aufenthalts gleichermaßen. Sie ist klar identifizierbar und trägt einen Namen. Eine ablesbare Zonierung in der städtebaulichen Setzung und der Gestaltung der Gasse ist dabei die Basis für Raumaneignung und Übernahme von Raumverantwortung.
Die vorgeschlagenen Wohnungsbauten greifen die Typologien und Höhen aus der Umgebung auf und organisieren sie um eine Wohngasse. Die städtebauliche Grundsetzung der drei Wohngassen wird durch die in offener Bauweise gesetzten Gebäude räumlich definiert. Nach Außen sind die Wohngassen klar in ihrer Kontur ablesbar, die Gebäude bilden eine Fassade zum umgebenden Freiraum aus, Loggien gliedern die Fassaden der Geschosswohnungsbauten und bieten private Freiräume. Nach Innen ergeben sich vielfältige Raumwirkungen durch die Zuschnitte der Gassen, unterschiedliche Gebäudehöhen, Vorzonen und Balkone der Geschosswohnungsbauten.
Aus den drei Grundtypologien Zeile, Punkt, Flachbau werden Gebäude entwickelt, welche den geforderten Wohnungsmix selbstverständlich aufnehmen können. Durch die Mischung aus Geschosswohnungsbau in Zeilen und Punkten sowie erdgebundenem Wohnen in Flachbauten entsteht nicht nur ein Angebotsmix, sondern wird auch ein sozialer Querschnitt in der Wohngasse möglich. Nicht Nebeneinander sondern Miteinander Leben ist die Vision, im Sinne einer sozialen Nachhaltigkeit.
Während innerhalb der drei Wohngassen geschützte Situationen entstehen, bindet ein zentral verlaufender öffentlicher Raum das neue Quartier zusammen. Die Verbindung spannt sich auf zwischen der neuen Parkanlage im Süden und der Stadtteilmitte im Norden. Es entsteht eine abwechslungsreiche Raumfolge aus Wege- und Platzräumen. Der Fußgänger durchquert die Wohngassen und den umgebenden Freiraum und erlebt somit unterschiedliche Raumqualitäten. Der notwendige Weg wird zur Einladung für den Aufenthalt.
Die drei Wohngassen sind in einen umgebenden Freiraum eingebettet. Das vermeintliche Abstandsgrün wird als Freiraum mit ökologischem und sozialem Mehrwert interpretiert, von dem alle profitieren. Der Freiraum ist wie der zentrale öffentliche Raum ein Beitrag des neuen Quartiers für den gesamten Stadtteil und verdeutlicht die räumlichen Potenziale und Möglichkeiten, die aus einer sensiblen baulichen Verdichtung und Gemeinschaftsbildung heraus entstehen können.
Studio Urbane Strategien GmbH
Leipziger Platz 2
70197 Stuttgart
Prof. Dr. Martina Baum
Vertr.-Prof. Dipl.-Ing. Markus Vogl
Freie Architekten & Stadtplaner BDA
info@studiourbanestrategien.com
Tel. 0711 31 55 03 93
Universität Stuttgart, SuE: Lehrstuhl für Stadtplanung und Entwerfen